Donnerstag, 3. April 2014

Schn-APP-atmung



Seit einigen Tagen nun ist es ganz schön still geworden um den vorlauten Paul. Ich habe ihm wohl mit meiner Antwort deutlich zu verstehen gegeben, was ich meine:



Ich habe mich von ihm losgeeist. Ihm entsagt. Mich abgekoppelt. Körperlich, aber geistig noch nicht komplett von ihm befreit. Ich bin im Training. Eine App habe ich mir runtergeladen. Das macht man doch heute so, eine App downloaden. Für jeden Bedarf, für jeden Geschmack, für jeden Anlass gibt es die passende App. Nur eine "Finde-Berlins-Currywurstbuden-per-Stadtplan"-App, eine Currywurst-Mapp gibt es noch nicht! Das prangere ich an.

Mit meiner neuen App kann ich jedenfalls meinen Trainingsverlauf dokumentieren, appsolut auf Nummer Sicher gehen, dass ich mich auch tatsächlich bewegt habe! Vier Trainingseinheiten sind bereits appsolviert, heute folgt eine weitere. Ich fühle mich gut und denke, dass ich auf bestem Wege bin, Paul hinter mir zu lassen. Gegen die apphängigkeitsfördernden Spielzeuge der techno-mobilen Zeit ist selbst der hartgesottenste Widersacher nicht gewappnet. Man kann so schön die ganze reale Welt um sich herum ignorieren, eintauchen in Quizduell und Minion Rush, appsorbiert vom Rausch der kleinen Erfolgserlebnisse, eigene Welten mit Bitstrips erschaffen ... Wer ist eigentlich Paul?

Appropos: Im November war ich auf einem Kongress zum elektronischen Publizieren, #epub13. Dort wurde beim Newcomer-Wettbewerb (neudeutsch: Nachwuchs-Pitch) der "Emo-Meter" ins Rennen geschickt. Diese App soll dem Nutzer Bücher nach Stimmung vorschlagen. So blöd nicht, die Idee. Aber warum auf Bücher beschränken? Feierabendstimmung. Und was passt dazu? 

Genau! Currywurst.

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